Alfred
Richard Meyer
alias Munkepunke
Geboren
am 4. August 1882 in Schwerin
Gestorben am 9. Januar 1956 in Lübeck
Gottfried Benn (Morgue und andere Gedichte, 1912), Rudolf
Leonhard (Angelische Strophen,
1913), Else Lasker-Schüler
(Hebräische Balladen, 1913), Alfred Lichtenstein (Die Dämmerung,
1913) und Iwan Goll (Der Panama Kanal,
1914).
Nach dem 1. Weltkrieg erschien ebenfalls im Alfred Richard Meyer Verlag
die ersten drei Gedichtbände von Hans Bötticher, bekannt als Joachim Ringelnatz
(Turngedichte, 1919, Kuttel
Daddeldu oder das schlüpfrige Leid, 1920 und
die Gebatikte Schusterpastete, 1921)
ARM., Alfons Thurandt, Meyer Hambruch,
Rosinus Cosinus
der Jüngere,
bis er 1913 seinen Confrater „Munkepunke“ erfand.
Unter diesem Namen erschienen viele seiner Bücher, z.B. 1918 „Munkepunkes
Malzbonbons“, 1919 „Des Herrn Munkepunkes Gastronomische Bücherei“,
1920 ein „Cocktail und Bowlenbuch“ und die „Meta-Mor-Phosen“. Weitere Bände mit originellen Titeln
waren „Des Herrn Munkepunkes unfreywillig aufgesprungener
Granat Apffel des christlichen Samariters“,
„Des Herrn Munkepunkes kontramunkepunktiertes
Gemisch-Gemasch“ und „Die Moden Mystik“.
Frühe lyrische und erzählerische Werke, die zuvor verstreut erschienen
waren, vereinigte er in mehreren - noch heute antiquarisch leicht erhältlichen
- Sammelbänden: seine ernsten Gedichte verlegte er noch einmal in "Die
Sammlung" (1921), groteske Gedichte in "Der große Munkepunke"
(1924) und von Kindheits- und Jugenderinnerungen geprägte Prosa in "Der
junge Munkepunke, Ju Mu Pu (1925).
1913/14 gab Alfred Richard Meyer zusammen mit Heinrich Lautensack
und
Anselm Ruest „Die Bücherei Maiandros“
heraus.
Er besuchte während seiner Schulzeit Gymnasien in Kiel, Arnsberg (Westfalen),
Dortmund und Braunschweig, wo er dann 1901 sein Abitur ablegte.
Anschließend studierte er Jura in Marburg an der Lahn, Würzburg, Göttingen,
Jena und Berlin. In Celle fiel er 1905 durch die Referendarsprüfung und wechselte
zum Studium der Literaturgeschichte und Philosophie.
Seine Spezialitäten waren die „Lyrischen Flugblätter“(ca. 150 unterschiedliche).
Er entdeckte die frühexpressionistischen Schriftsteller, unter ihnen Hans
Carossa, Heinrich Lautensack, Gottfried Benn, Rudolf
Leonhard und später Joachim Ringelnatz.
Künstler wie George Grosz, Heinrich Zille, Walter Trier,
Ludwig Kirchner,
Georg Walter Rössner, Erika Plehn
und Jeanne Mammen illustrierten ARMs
Bücher bzw. gestalteten die Buchtitel.
1922 wurde er erster Vorsitzender des „Kartells Lyrischer Autoren“, das von
Arno Holz gegründet worden war. Seit 1930 fungierte er als Geschäftsführer
der „Notgemeinschaft des Deutschen Schrifttums“ und bis 1933 als Vorstandsmitglied
im deutschen „Pen-Club“.
In der nationalsozialistischen Zeit wurde 1939 der Alfred Richard Meyer
Verlag geschlossen und ARM veröffentlichte anschließend selbst
sehr wenig. Sein 1939 erschienenes Buch: „Die ehrliche deutsche Haut“ kam
auf die „Liste der nicht zu fördernden Bücher“.
Neben vielen Zeitungsbeiträgen in diversen Tagesblättern gab er zu seinem
70. Geburtstag 1952 zwei schmale Bändchen heraus „Munkepunkes kleine Mundorgel“
und „Munkepunkes kleiner Appetit-Almanach“.
1919 ehelichte Alfred Richard Meyer Margarete Wels, von der er sich jedoch
1923 ebenfalls wieder scheiden ließ.
Die 3. und letzte Ehefrau wurde 1928 Dorothee Hönsch. Sie war 20 Jahre jünger als ARM und begleitete
ihn bis zu seinem Lebensende.
Text: Heliane Keller, geb. Meyer ( Enkelin von Munkepunke )
A.R.M. - 1929
A.R.M. lesend - 1932
A.R.M. am Üdersee- 1943
A.R.M. - 1950
Ein Portrait von A.R.M. - in Öl gemalt von Curt Stoermer
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